Expertenmeinung
Carsten Klude, Chefvolkswirt bei MM Warburg & Co., erklärt, warum die Europäische Zentralbank (EZB) früher als die US-Notenbank (Fed) die Zinsen gesenkt hat. In Europa, besonders in Deutschland, sinkt die Inflation schneller, während die Konjunktur schwächelt. In den USA zeigt sich der Konsum weiterhin robust. Deutschland sei zwar nicht der "kranke Mann Europas", aber das Land kränkelt im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften. Klude beschreibt die wirtschaftliche Lage Deutschlands als stagnierend. "Wir sehen eine starke Abhängigkeit vom Industriesektor, rückläufige Exporte und Planungsunsicherheit durch die Politik." Optimismus unter deutschen Unternehmen sei geringer als in anderen Ländern. Er fordert einen positiveren Blick auf die Zukunft und neue Lösungsansätze. Die Diskussion über die bevorstehende Zinsentscheidung der Fed zeigt, dass ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten sinnvoll wäre. Klude bleibt trotz des Rückgangs der Technologiewerte optimistisch und erwartet steigende Aktienmärkte bis Jahresende. "Wir sehen keine Anzeichen für eine bevorstehende Rezession."
Besprochene Wertpapiere:
WKN | Bezeichnung | |
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846900 | DAX Performance-Index |