Wolfgang Juds: Wir müssen einen Blickwechsel vollziehen - "Wir wollen immer die Gewinner haben" funktioniert nicht!

Wir müssen einen Blickwechsel vollziehen, denn zum Beispiel das Fama-French-Dreifaktorenmodell ist eine wichtige Theorie in der Finanzwirtschaft, die von Eugene Fama und Kenneth French entwickelt wurde, funktioniert nicht mehr? Das Modell wurde in den 1990er Jahren eingeführt und hat dazu beigetragen, das Verständnis für die Rendite von Aktien und den Zusammenhang zwischen Risiko und Rendite zu vertiefen. Wolfgang Juds: "Wir müssen einen Blickwechsel vollziehen. Oft ist es so, dass Anleger nach den Fonds suchen, die am besten sind. Also wir suchen nach den Favoriten, so wie beim Autorennen nach Michael Schumacher,. Wir wollen immer die Gewinner haben. Und das bringt uns aber zu einer falschen Sichtweise. Weil nicht diejenigen, die in einem Jahr gewinnen, auf lange Sicht auf fünf oder zehn Jahre auch die Favoriten sind, sondern meistens ist es so, dass die mit Volldampf durch die Kurve fahren, dann irgendwann aus der Kurve rausgetragen werden. Es erscheint mir ökonomisch sinnvoller, sich auf die zu konzentrieren, die weniger verlieren. Also wenn es uns gelingt, aus dem Universum die rauszufiltern, die schlecht sind, die nicht funktionieren, dann sind wir schon mal deutlich besser als ein normaler Marktindex. Und wenn wir jetzt das schaffen, im Durchschnitt immer im oberen Drittel zu sein, dann sind wir langfristig wesentlich besser als die meisten. Und das reicht."