Expertenmeinung
Der ehemalige Chefvolkswirt Jürgen Stark sagt im Interview, dass die EZB den richtigen Zeitpunkt für die Zinswende verpasst hat. Die EZB ist gefangen im "selbstverschuldeten Teufelskreis aus Niedrigzinsen und Rekordverschuldung der Eurostaaten". Der Draghi Kritiker Stark steht auch der Nachfolgerin Christine Lagarde skeptisch gegenüber: Mit der Fokussierung auf Klimapolitik weitet die EZB ihr Mandat unzulässig aus und setzt ihre Unabhängigkeit aufs Spiel. Trotzdem will Stark der neuen EZB Chefin eine Einarbeitungszeit von 100 Tagen zugestehen, bevor er sich ein Urteil erlaubt. Die gute Nachricht des Tages ist die, dass es Bargeld auch in Zukunft geben wird, auch wenn die Ein- und Zweicentstücke zur Disposition stehen.
BRN Reporter Sebastian Leben hat Jürgen Stark auf dem Fondskongress in Mannheim gesprochen.